Knopfmacherei
Einführung: Was ist ein Knopfmacher
Metallene Knöpfe werden von Gold- und Silberschmieden, Gürtlern oder Gießern hergestellt, hölzerne oder beinerne Knöpfe von Drechslern. Einzig der Handwerker, der textile Knöpfe aus Garnen machte, wurde früher als Knopfmacher bezeichnet.
Die Knöpfe der Knopfmacher waren im 18. Jahrhundert vor allem an Männerröcken und -westen zu finden. Frauenkleidung wurde geschnürt bzw. mit Haken und Ösen oder Stecknadeln geschlossen.
Der Zuzug reformierter Glaubensflüchtlinge aus Frankreich ab 1690 gab u.a. der Knopfmacherei starke Impulse, die zu einer handwerklichen Blüte führten. In jedem größeren Ort Schwabens lässt sich zumindest ein Knopfmacher archivalisch nachweisen. Ab etwa 1820 waren Posamentenknöpfe nur noch in protestantischen Regionen zu finden, Silberknöpfe und Münzknöpfe lösten sie ab. Um von ihrem Handwerk leben zu können, handelten viele Knopfmacher zusätzlich mit Kurzwaren. Auch das Münchner Kaufhaus Beck ist von einem Knopfmacher gegründet worden.
Knopfmacherei heute
Die Knopfmacherei erfährt ungeahnt großen Aufschwung - nicht zuletzt dank unserer Publikationen und Kurse. Schon in Anfängerkursen entstehen reizvolle vielfarbige Knopfspielereien. Die Arbeit an dem runden Knopfrohling ist sehr erholsam, benötigt wenig Material und bietet unendlich viele Möglichkeiten der Gestaltung und Weiterentwicklung. Das macht die Knopfmacherei so attraktiv.
Damit über den Spielereien nicht verloren geht, dass das historische Handwerk der „Knopfmacherei“ ein anspruchsvoller Lehrberuf war, bietet die Trachtenkultur-Beratung seit 2016 die Möglichkeit, das Knopfmacherzertifikat zu erwerben. Als Absolvent zeigen Sie, dass Sie sich mit allen grundlegenden Techniken, der historisch belegten Nomenklatur der Knopfmacher und mit der darauf aufbauenden Weiterentwicklung von Knopfmustern intensiv beschäftigt haben. Viele unserer Absolventen geben inzwischen selber in ihrer Region Knopfkurse.