klassische Radhauben, um 1830 bis etwa 1860
Bei den klassischen Radhauben handelt es sich um Bodenhauben mit schmalem Haubenrand. Das große flache Rad wird von einer Drahtspinne gestützt. Die Nackenschleife im Rücken ist aus Seidenband. Die Radhaube findet ohne Kinnbänder auf der Frisur Halt. Wahrscheinlich wurde sie mit Haubennadeln festgesteckt.
Bei den meisten Radhauben handelt es sich um Brauthauben, da sie zur Hochzeit das erste Mal getragen wurden. Die Radhaube wurde nur von höheren Schichten, etwa reichen Bäuerinnen, Gastwirtinnen und Müllersgattinnen getragen. Sie wurde an hohen Feiertagen zum Kirchgang und für Porträts getragen.
Gold- bzw. Silberradhaube
Rad und Boden mit Hohlspitze gearbeitet, Brauthaube
Mittelschwaben, Allgäu, Oberschwaben, Vorarlberg
Florradhaube
Rad aus Spitzenflor, bestickt mit Wollgarn (im Allgäu teils zusätzlich mit Perlen), Boden mit Hohlspitze besetzt, am Rad hinten zusätzlich mit Hohlspitze besetzt
Allgäu, Oberschwaben
Gimpenradhaube, Guimpenradhaube
Rad innen aus Tüll mit Gimpenstickerei und außen aus Gimpenspitze (Meterware), Boden mit Hohlspitze besetzt
Allgäu, Schwaben
Chenilleradhaube
Rad innen aus Chenillespitze und außen aus Chenillegarn (gewickelt), Boden bestickt oder mit Hohlspitze besetzt
Schwaben, Allgäu, Bodenseegebiet
Fältelradhaube
Rad aus gefälteltem bzw. plissiertem Leinenband oder Seidenband, hinten besetzt mit Hohlspitze, Boden mit Hohlspitze besetzt
Schwaben, Allgäu
Radhaube mit breiterem Haubenrand
Bodenhaube mit zurückgestelltem Rad